Sich Ausrichten

Sich Ausrichten, Kreuzgang Kloster Engelthal

Indem ich meinen eigenen aktuellen Standort mit meinem Spüren, Denken und Empfinden wahrnehme und auch einnehme, bereite ich den Boden für meinen nächsten Schritt. Der Blick richtet sich neu auf mein Ziel aus, während mir klarer wird, was jetzt, hier, notwendig ist, damit ich mich dort hinbewegen kann. 

 

 

F.M. Alexander machte die Entdeckung, dass alle Teile unseres Körpers bestens koordiniert zusammenspielen, wenn die Beziehung zwischen Kopf, Hals und Rumpf ungestört, frei und ausbalanciert ist. Er nannte dies die "Grundsteuerung" ("primary control").

 

Um mein Ziel (beim Alexander-Üben zunächst vor allem ein alltäglich-praktisches, z.B.: vom Stuhl aufstehen, einen Ton singen, eine Linie zeichnen, den Arm heben...) anzusteuern, arbeite ich also nun an der Freisetzung meiner "Grundsteuerung".

Dieses "Arbeiten" erweist sich übrigens in erster Linie als ein  "Aufhören-so-viel-zu-arbeiten" - wir behindern nämlich üblicherweise die natürliche Funktion unserer Grundsteuerung, indem wir ihr subtiles Ausbalancieren durch (unbewusstes) übermäßiges Anspannen gewisser Muskeln regelrecht ausbremsen.

Natürliche Ausrichtung stellt sich hingegen ein, wenn wir - unsere Absicht (aufstehen, singen etc.) im Kopf behaltend, aber noch nicht ausführend - Schwerkraft und Unterstützungskraft ungehindert ihre Wirkung auf unser System entfalten lassen.


Überraschenderweise erweist es sich als zielführend, wenn wir weniger tun, um unser Ziel zu erreichen!