Nicht-Tun

Nicht-Tun, Kreuzgang Kloster Engelthal

Und nun schließlich gilt es, tatsächlich loszugehen!

Im Vertrauen darauf, dass der Boden mich trägt, dass meine Intention und innere Ausrichtung genügen, in Kontakt mit mir selbst und offen für meine Umgebung, wage ich den ersten Schritt - und überlasse mich den folgenden.  

 

Die Qualität von "Nicht-Tun" ("Non-Doing") im Handeln hat eher wenig mit "Nichtstun" gemeinsam.

Im Unterschied zu: "Etwas machen" (Tun), bedeutet Nicht-Tun "Zulassen, dass etwas geschieht", - und es geschieht auch wirklich! Das braucht zunächst viel Mut, denn hier verzichte ich darauf, das Geschehen mit meinem Willen zu kontrollieren. Stattdessen vertraue ich ganz auf meine natürliche Koordination. Ich verlasse das mir Bekannte, Gewohnte, scheinbar Sichere, und wage mich hinaus ins Weite.

Nicht-Tun beinhaltet daher ein Maximum an Lebendigkeit, an Bereitschaft, an Dynamik und Flexibilität.

Und Nicht-Tun zeichnet sich dadurch aus, dass man es - hat man einmal die ungeheure Aufregung des Loslassens vom Gewohnten überstanden - "wiedererkennt": Es ist wie nach-Hause-Kommen; alle Einzelteile finden ganz selbstverständlich ihren Platz; Klarheit und Einfachheit stellen sich ein; mein Tun bekommt etwas wie einen kraftvollen Motor von innen her... 

 

F.M. Alexander pflegte von seiner Arbeitsweise zu sagen:

"It is simple - but it is not easy!"

auf Deutsch: 

 "Es ist einfach - aber leicht ist es nicht!"